Sweet Caroline

Ein originaler Taunus XL von 1971


Mein Taunus XL Bj 1971 (Gutachter Foto)

Steckbrief

  • Taunus I
  • Baujahr 1971 ... Erstzulassung 13.07.1971
  • Ausstattung:
    XL, Kunstleder (nevadabraun), SSD,
    4-door Family-Edition
  • 1600 ccm, 72 PS, 4-Zylinder OHC
  • Farbcode: S (Goldmetallic)
  • Eigentümer: Chrsitian Eibisch

Mehr Knudsen-Taunus: RED LADY


Wie alles begann ...

Angefangen hat alles damit, daß mir 1991 mein alter Wagen (irgend so ein Japs) zu klein wurde. Also begab ich mich auf die Suche nach einem geeigneten Wagen. Eigendlich sollte es ja nur ein etwas großeres Fortbewegungsmittel werden, aber durch Zufall stand ich plötzlich vor ihm - einem Taunus XL von 1971.
Mit traurigen Augen stand er da vor seiner Garage, in die in sein Erstbesitzer nach treuen Diensten immer stellte, und die er jetzt einem nagelneuen Audi 100 überlassen mußte. Geknickt, die einst stolzen Kleider etwas schmutzig stand er da und harrte der Dinge, die da kommen wollten. War er doch bis jetzt gerade mal 75.000 km gelaufen. Sollte er etwa schon zum alten Eisen gehören. Mir schien, als wollte er es gar nicht so recht glauben.

Doch da kam ich gerade recht, schwärmte ich doch schon immer für ältere Automobile. Es war zwar kein Cadillac aus den 50'er Jahren, aber seine rassige Form hat es mir doch irgendwie angetan.
Noch unerfahren in Sachen Ford Taunus stellte ich jedoch fest, daß seine Substanz die Jahre in sehr solidem Zustand überstanden hatte. Es waren zwar einige Schönheitsfehler enstanden, jedoch die Technik überzeugte mit voller Funktionalität.

Doch einige Meinungsverschiedenheiten (über den Preis und so) schienen das Geschäft zum Scheitern zu verurteilen. Über 5 Ecken und nach zähen Verhandlungen, wurde man sich dann doch - mehr oder weniger schnell - über den Preis (sag ich nicht) einig und das gute Stück (er war bis dato jeden Winter abgemeldet !!) wechselte seinen Besitzer.

Anfangs bewegte ich den Wagen noch im Altag - er wurde aber weiter jeden Winter abgemeldet -, später entschloß ich mich dann doch zu einem Zweitwagen, so daß mein 'Baby' (ich nannte sie inzwischen CAROLINE) jetzt als reines Schönwetterfahrzeug die Straßen sieht.

Von Freud und Leid eines Ford-Fahrers - oder von Flensburg bis nach Oberammergau ...

An einem Knudsen Taunus kann man seine Freude haben - solange er fahrt. Und das tut er ja auch die meißte Zeit.
So brachte mich meinTaunus nicht nur in die bayrischen Alpen, durchquerte halb Österreich, sondern auch hinauf in den Hohen Norden. Entlang der Ost- und Nordseeküste, quer durch Deutschland und wieder zurück.
Doch mal abgesehen vom entspannenden Urlaub, machte mir meine 'Caroline' auch hier und da mal kleinere Probleme; so wie damals (1993), als mir nach 600km in Bremen die Radlager den Geist aufgaben. Da war's mit dem Urlaub erstmal vorbei und es hieß schrauben. Oder 1994 bei den Golden Oldies in Wettenberg, als mir auf einmal die Wasserpumpe gekündigt hat.
Ja ja, so ist das wenn man einen Oldie fährt; immer den Blauman mit dabei und immer was zu tun. Wer kennt das nicht.
Aber ich will hier nicht eine Klageliste schreiben.

Und so hegt und plegt man seinen Wagen, hier ein wenig konservieren, dort ein neues Verschleisteil -> und vielleicht auch mal etwas Annerkennung sind der Mühe Lohn.
Gäbe es da nicht auch die ganz Dunklen Seiten der Oldie-Fahrer, sozusagen des Oldtimer-Fahrers-Holocaust.

Es hat nicht sollen sein ....

Wie grausam doch das Geräusch von sich verbiegendem Blech anhören kann. Vor allem, wenn es sich um Taunus Blech handelt. Aber oftmals passiert das schneller als man denkt.
So zum Beispiel Ende September 1995. Es war ein regnerischer Tag, die Fahrbahn war nicht nur nass, sondern auch noch durch Landwirtschaftlichen Dreck etwas schmierieg. Und wenn man jetzt ein klein wenig zu langsam reagiert - bei vielleicht noch zu geringem Abstand (das ist relativ !) - dann kann es durchaus sein, daß der Wagen nicht mehr zum Stehen kommt.

Na was sag ich: da war's auch schon passiert.

Crash bumm peng !!!!---???---!!!!

Und der Taunus war im Arsch !
Traurig stand sie nun da vor mir, mit Tränen in den Augen. Doch wer sein Auto liebt, der macht ihm dann auch wieder Mut. Und gibt es nicht so einfach dem Verfall preis.

Totgesagte leben länger ...

Das will oftmals keiner Glauben, aber es ist wahr.
Nachdem der Wagen nun ja nicht mehr fahrbereit war, gab es viel zu überlegen; eigendlich war gar nicht so viel zu überlegen - der Wagen wird wieder hergerichtet.
Doch aus der einfachen Wiederinstandsetzung wurde dann doch ein etwas umfangreicheres Projekt. Es war zwar keine totale Restauration - dafür war der Wagen noch in einem zu guten Zustand - aber ein neuer Vorderbau (Außenhaut), neue Radläufe, eine Hohlraumversiegelung und einen neuen Anstrich bekam er doch.

Doch wem will ich hier was über eine Restauration erzählen. Bilder sagen mehr als Tausend Worte.

Mai 1997 - on the road again - it's cruisin time

Im Mai 1997 war es dann endlich wieder soweit. Ich hatte mein Baby endlich wieder 'fitt for fun' und konnte drauf los-cruisin.
Inzwischen hab ich mein Mädel zum Gutachter gefahren und Vollkasko versichert, denn nochmal lang ich nicht mehr so tief in die Tasche.

Danksagung an alle die bei der Restauration halfen ...

An meinen Spetzl Richy, daß mir zum Glück nicht half ...
Allen Mitgliedern des Club´s Freunde Besonderer Fahrzeuge , die immer nur fragten WANN ???
Einem netten Bekannten, der mir seine Halle zur Verfügung stellte ...
Und allen beteiligten Firmen. (Adressen der Firmen könnt ihr bei mir erfragen !!)


© 1997 by Christian Eibisch

christian.eibisch@asamnet.de